Der Mode folgen... aber zu welchem Preis?

19.01.2024
VWs Biturbo-Diesel im T5 hat einen schweren Konstruktionsfehler. Nun tauchen auch beim T6 Motorschäden auf. Das müssen Bulli-Besitzer wissen!

Der VW T6 von ............... ist ein echter Spritfresser. Doch aus seinem 2016er VW-Transporter tritt kein Kraftstoff aus, sondern Motoröl: fünf Liter alle 4.000 Kilometer, bei einem Kilometerstand von 122.000. Der VW-Besitzer registriert die Öllecks auf Anraten seiner Werkstatt und macht sich Sorgen um seinen ehemaligen Traumwagen. Und er hat Recht. Denn die Fälle von Motorschäden beim T6 mit dem Twin-Turbo-Diesel (204 PS, Motorcode CXEB) häufen sich. Laut VW wurden in den Jahren 2016 bis 2019 weltweit 84.359 T6 mit dem Topmotor ausgeliefert. Viele Kunden klagen über Leistungsverlust, Kühlwasserverlust und hohen Ölverbrauch, alles Vorboten des endgültigen Ausfalls des Motors. Da hilft kein Öltagebuch, sondern nur der Austausch des Motors und anderer bereits beschädigter Komponenten. Und natürlich eine beharrliche Auseinandersetzung mit dem Hersteller. Volkswagen ist sich des Problems bewusst. Auf Nachfrage spricht Volkswagen von einer Schadensquote "im niedrigen einstelligen Prozentbereich". Zu den technischen Gründen heißt es lediglich, dass unter bestimmten Betriebsbedingungen "erhöhter Motorverschleiß" auftreten kann. 

So gibt es zum Beispiel eine Reparaturroutine, die den Austausch von Partikelfilter, Katalysator und Lambdasonde beinhaltet. Allein die Materialkosten belaufen sich auf rund 12.800 Euro, die dank eines "umfangreichen Anfahrprogramms" - je nach Alter und Laufleistung des Fahrzeugs - nicht allein vom Kunden zu tragen wären.


Kunden kämpfen um Kostenbeteiligung durch VW


Im Dezember 2022 fiel der Turbo seines 2018er T6 aus und verbrauchte alle 1.000 Kilometer zwei Liter Öl - bei einer Laufleistung von knapp 130.000 Kilometern. ...... hat seit März 2023 nichts mehr von VW gehört, und von einer Kostenübernahme ist keine Rede. In der Zwischenzeit hat der VW-Fahrer einen Anwalt eingeschaltet.

............. in Nürnberg hat das gleiche getan. Sein T6 (Baujahr 2017, 80.000 km) steht seit Ende März 2023 in der Werkstatt. Ein erster Reparaturversuch schlug fehl. Eine endoskopische Untersuchung ergab dann, dass sich Metallteile im Kraftstoff befanden: Der Motor war von innen zerstört. Am Telefon stellte VW Kosten von mindestens 20.000 Euro in Aussicht. Das Auto und die bereits ausgetauschten Teile sind nun Beweismittel; das Gericht hat gerade ein unabhängiges Gutachten in Auftrag gegeben. Er ist zuversichtlich: "Es ist nicht so sehr die Frage, ob Probleme auftreten werden, sondern wann". In den vergangenen zwölf Monaten hat die Website 65 Anfragen zu einem überarbeiteten CXEB-Motor gezählt. Eine solche Häufung ist sehr ungewöhnlich. Der Motor scheint besonders anfällig für Schäden zu sein", sagt ..............., einer der Macher des Portals.

Die technischen Ursachen lassen sich noch nicht so eindeutig eingrenzen wie beim Vorgänger VW T5, wo es sich um defekte AGR-Kühler handelt. Im Zusammenhang mit dem Software-Update im Zuge des Dieselskandals wird eine Konstruktionsschwäche im Abgasrückführungsventil (AGR) vermutet. Dies könnte die thermische Belastung des Motors erhöht haben. Etwa 15-20 T6-Besitzer pro Monat wenden sich an die (Vertrauens-)Werkstatt. Der Chef ............. vermutet, dass die Konstruktion und Materialqualität von Kolbenringen und Kolben auf Dauer nicht ausreichen und daher die Ursache für den Ölverbrauch sind.

Rechtsanwälte mit Spezialgebiet Bulli-Ärger


Anwälte haben sich auch auf T6-Motorschäden spezialisiert. So wie ................, der sich auf thermische Probleme und defekte AGR-Ventile spezialisiert hat. Der Stuttgarter Anwalt sagt, er vertrete bereits 20 Geschädigte und er erhalte etwa fünf neue Klagen pro Woche. Er vermutet, dass es "mehrere Konstruktionsschwächen in Bezug auf die Folgen des Updates" gibt. Außerdem stellt er einen "nicht unerheblichen Widerstand seitens VW" fest. Der Autobauer habe kein Interesse daran, "eine wirtschaftlich sinnvolle Lösung für alle betroffenen T6-Fahrer anzubieten". VW macht aus einem technischen Problem ein rechtliches Problem für seine enttäuschten Kunden.

Dennoch zeigen die Zahlen, dass die Menschen trotz der Tatsache, dass das Problem bekannt und vor allem kein Geheimnis ist, nicht auf den Gedanken verzichten wollen, eine solche "Auto" zu besitzen. Ich frage mich, warum?

Vielleicht, weil es nur eine Modeerscheinung ist? Vielleicht, weil alle sie haben, also muss ich sie auch haben? Oder vielleicht, weil...


Ich persönlich denke, dass  VW.................................................................................................................................................