Wohnmodul
Das Wohnmodul stellt die letzte Phase des gesamten Projekts dar. Die Konstruktion und Einrichtung wird, wie ich es sehe, viel Zeit und nicht wenige Probleme erfordern. Im Folgenden versuche ich einige grundlegende Details so klar wie möglich darzustellen, aber wie immer stehe ich im Falle von Zweifeln oder Fragen zur Verfügung.
Wenn man von Grund auf neu baut, was in Zukunft sein Zuhause sein wird, muss man sorgfältig planen. Der erste Punkt über den ich mir Gedanken machte, waren die Abmessungen. Da es sich um ein Fahrzeug handelt, welches für lange Aufenthalte im Innenraum konzipiert ist, wollte ich es so gestalten, dass es bequem ist und man sich nicht eingeengt fühlt. Daher habe ich mich für den berühmten "langen Radstand" und die "Einzelfahrerkabine" entschieden. Darüber hinaus war das Gesamtgewicht des Fahrzeugs, welches ich erwähnt habe, ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Lkw`s. Bei der Konstruktion des Fahrzeugs müssen jedoch auch die Strassenverkehrsvorschriften und die damit verbundenen Grenzen berücksichtigt werden.
Der Rahmen
Das Skelett des Gehäusemoduls kann aus verschiedenen Materialien hergestellt werden. Unternehmen die sich auf den Bau dieser Module spezialisiert haben, bevorzugen aus Gewichtsgründen, und natürlich nicht zuletzt aus ästhetischen Gründen, Materialien wie Fasern und Aluminium. Ich, für meinen Teil, bin mit dieser Wahl nicht ganz einverstanden. Ich entscheide mich stattdessen für eine Konstruktion aus verzinktem Eisen. Dafür gibt es mehrere Gründe: Erstens wollte ich eine starke und widerstandsfähige Struktur, die mir Sicherheit bietet, wie ein Überrollbügel bei einem Rallyeauto, um es einmal so auszudrücken. Nicht, dass Aluminium nicht stark wäre, aber Eisen ist Eisen! Zweitens, wird das Skelett mit einer Besonderheit konstruiert, die bei diesen Fahrzeugen ungewöhnlich ist. Lassen Sie mich das erklären: Mein Projekt sieht vor, die gesamte Zelle so zu bauen, dass sie entladen werden kann. Sollte der Lkw eines Tages aus verschiedenen Gründen unbrauchbar werden, wird es möglich sein (mit den notwendigen technischen Vorkehrungen), das Modul physisch vom Lkw abzuladen und es eventuell auf einem neuen Fahrzeug, oder auf vier Auslegern, zu positionieren. Wir sprechen hier natürlich von Extremfällen, aber die Möglichkeit das "Haus" vom Fahrzeug abzuladen, beruhigt mich! Das Grundkonzept ist leicht mit dem Be- und Entladen eines normalen Seecontainers zu vergleichen, nur zum Verständnis...
Daraus ergeben sich eine Reihe von Vorteilen, die ich in der Entwurfsphase berücksichtigen musste. Das Skelett wird nach den Prinzipien der Seecontainer gebaut, das heisst mit Eckstücken nach ISO 1161, die in diesem Fall als Anker dienen. Ihr versteht also die Bedeutung einer Eisenstruktur im Gegensatz zu einer Aluminiumstruktur. Aus ästhetischer Sicht ist dies sicherlich kein Vorteil, da die Struktur recht quadratisch sein wird und daher keine abgerundeten Ecken usw. aufweist, aber aus technischer und praktischer Sicht hat sie sicherlich ihre Vorteile.
Das Gehäuse
Wenn wir mit der Konstruktion fortfahren, stossen wir auf die Wahl der Materialien. Es gibt viele verschiedene auf dem Markt, die für diese Art von Konstruktion geeignet sind. Nach langer Suche habe ich mich für ein Produkt namens Styrofoam entschieden, oder besser gesagt für Styrofoam-Sandwichplatten. Die Wahl fiel auf Styrofoam, weil es hervorragende Dämmeigenschaften hat und gleichzeitig nicht zu schwer ist. Es gibt verschiedene Stärken und Beschichtungen, letztendlich habe ich mich für 7 cm dicke für die Wände und 10 cm dicke für das Dach und den Boden entschieden. Diese Paneele können nach eigenen Angaben in Auftrag gegeben und dann auf Mass geschnitten werden. Da es sich um ein relativ leicht zu bearbeitendes Material handelt, kann es ohne besondere Schwierigkeiten zugeschnitten oder verändert werden. Neben diesen Gründen spricht für das Produkt, dass auch eine grosse Anzahl von Kühlhäusern dies für ihre Transportfahrzeuge verwenden. Ich vertraue also!
Fenster und Durchgang zur Zelle/Fahrerkabine
Bei den Fenstern handelt es sich um doppelverglaste KCT-Fenster, die im Wesentlichen den Fenstern zu Hause entsprechen, sich aber durch das Öffnungssystem unterscheiden.
Diese Fenster bieten gleichzeitig eine hervorragende Wärme- und Schalldämmung. Und nicht zuletzt sind sie einbruchhemmend. Im Hinblick auf die Wärmedämmung der Zelle ist es am besten, nicht zu viele Fenster einzubauen.
Der Durchgang zwischen Zelle und Kabine hat zwei Hauptzwecke: Die Möglichkeit im Notfall direkt vom Wohnmodul aus in die Fahrerkabine zu gelangen, ist bei jedem Fahrzeug dieser Art ratsam. Zweitens, aber nicht zuletzt, ist die Trennung gleichzeitig ein Sicherheitsmerkmal. Lasst mich das erklären: Es wird der Tag kommen an dem ihr die Schlüssel des Fahrzeugs einem Fehrer, welcher den Lkw auf das Schiff bringt, übergeben müsst, dann werdet ihr froh sein wenn der Fahrer, zumindest vom Führerhaus aus, keinen Zugang zu eurer Wohnung hat. Ein wichtiges Detail.
Das technische Prinzip dieses Übergangs ist genau das gleiche System welches wir in gewöhnlichen Zügen zwischen den Wagen finden. Diese geblähte und damit flexible Lösung, wird aus einem einfachen Prinzip heraus gewählt, um Bewegungen zwischen dem Wohnmodul und der Fahrerkabine auszugleichen, da eine starre Verbindungsstruktur solchen Schwingungen nicht standhalten würde.
Einrichten (Grundidee)
Nun, da wir das Haus gebaut haben, müssen wir es nur noch ausstatten und schliesslich einrichten. Das Konzept des "Entladens" der Zelle im Extremfall, hat mich auf die Idee gebracht, diese autark zu konzipieren, also unabhängig, ob sie sich auf dem Lastwagen befindet oder nicht. Diese völlige Unabhängigkeit vom Fahrzeug, macht es in jeder Hinsicht zu einem mobilen Heim. Strom, Wasser, Sanitäranlagen und Heizung, alles wird unabhängig sein und ohne Lkw funktionieren. Ein interessantes Konzept und meiner Meinung nach eine sichere Lösung für die Unterbringung. Die technischen Details können wir vorerst weglassen... Sagen wir einfach, dass ich für alle Fragen zur Verfügung stehe. Im Moment kann ich euch sagen, dass das Studium der Inneneinrichtung einer der schwierigsten Phase war und immer noch ist. In diesem Sinne bin ich mir sicher, dass ich während der Bauphase noch Änderungen vornehmen muss. Neben dem ästhetischen und praktischen Aspekt der Innenraumgestaltung ist ein nicht zu unterschätzender kritischer Punkt, die korrekte Gewichtsverteilung über die gesamte Fläche, damit das Fahrzeug nach Abschluss der Arbeiten nicht mit übermässigen Längs- und Quergewichten belastet wird.
Mit "Mindestlast" ist eindeutig die minimale Bodenhaftung gemeint, der die Vorder- und Hinterachsen ausgesetzt sein müssen. Diese Prozentsätze gewährleisten die ordnungsgemäße Funktion des Fahrzeugs und seine entsprechende Manövrierfähigkeit. Was die "maximale Achslast" angeht, konsultierst du am besten den Fahrzeugschein des Fahrzeugs.
Einige Merkmale:
Kein Gas an Bord. Wir sind keine Gasliebhaber und werden es auch nie sein. Wir investieren lieber etwas mehr in das elektrische System, damit wir frei von Gasflaschen sind. Tatsächlich kann sich die Abhängigkeit von Gas, in bestimmten Teilen der Welt, als ein sehr lästiges Problem erweisen. Es ist bekannt, dass die Gasflaschen und die dazugehörigen Anschlüsse oft unterschiedliche Durchmesser, Systeme oder Gewinde haben so dass es praktisch unmöglich ist, dafür eine Lösung zu finden. Darüber hinaus halte ich dies, unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit, für einen Nachteil.
Bei der Inneneinrichtung will ich eine normale Haushaltswaschmaschine einbauen. Diese wird uns Geld sparen, da wir nicht mehr für die Wäsche bezahlen müssen. Der Energie- und Wasserverbrauch wurde natürlich in den jeweiligen Systemen berechnet.
Das zweite Fahrzeug, welches uns absolute Unabhängigkeit vom Lkw ermöglicht, wird ein 4x4 Quad sein. Anfangs habe ich die Alternative von 2 Motorrädern in Betracht gezogen, aber schliesslich habe ich mich für ein 4-Rad entschieden. Die Wahl liegt in seiner Vielseitigkeit und der Ladekapazität. Seine Garage wird innerhalb der Zelle und nicht ausserhalb geplant. Dies liegt daran, dass ich das Fahrzeug vor Schmutz, Staub, schlechtem Wetter und nicht zuletzt vor Diebstahl schützen will. Natürlich weist auch das ATV einige Gemeinsamkeiten mit dem Lkw auf; es ist kein modernes, sondern ein "altes" Fahrzeug. Auch für den Quad wird eine detaillierte Liste von Ersatzteilen und Ersatzrädern erstellt!
Ein Stealth Lkw
Das ist natürlich ein Scherz, denn mit Stealth meine ich nicht die Technik, sondern die Philosophie des Begriffs. Es gibt in der Tat verschiedene Theorien darüber, wie man sein Fahrzeug dekoriert, lackiert und attraktiv aussehen lässt. Wir haben uns für eine Stealth-Philosophie entschieden, um nicht zu sehr aufzufallen. Unser Ziel ist es so anonym wie möglich zu bleiben und deshalb auf grelle Farben zu verzichten, denn in einigen Ländern der Welt ist es besser nicht zu auffällig zu sein! Unser Fahrzeug wird also frei von riesigen Aufklebern an den Seiten sein und die Kabine wird in einer unauffälligen Farbe lackiert. Sagen wir so, das gesamte Erscheinungsbild des Fahrzeugs wird langweilig und geschmacklos sein. Unser Ziel ist es so spartanisch wie möglich zu bleiben. Nicht zuletzt kann eine falsch gewählte "Farbgebung" des Wohnmoduls, beispielsweise dessen technische Isolationseigenschaften, beeinträchtigen und dazu führen, dass das die Sonnenstrahlen schlecht reflektieren. Darüber hinaus dürfen wir nicht vergessen, dass diese Fahrzeuge für die Reise gebaut wird, was bedeutet, dass es mit Sicherheit Kratzern, Stössen und Witterungseinflüssen aller Art ausgesetzt sein wird. Wer mehr Wert auf Ästhetik als auf Zweckmäßigkeit legt, hat die falsche Wahl getroffen.
Wie ich immer wieder betone, sind dies rein persönliche Überlegungen!